Mit starren und sich bewegenden Objekten untersucht Nadja Adelmann die menschliche Wahrnehmung. Schnelle Einordnungen, wie man sie in einer hoch getakteten Umwelt gewohnt ist, leitet sie fehl. Ihre Arbeiten verändern sich entweder selbst durch versteckte Motoren oder scheinen sich zu verändern, während man sich vor ihnen bewegt. Auf diese Weise ermöglicht sie spielerisch einen Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven, denn die eigene Wahrnehmung ist eben nicht die einzige. Erst in der Summe verschiedener Wahrnehmungen kann eine Annäherung an die Wahrheit erreicht werden, wie bei der alten Parabel von den blinden Männern und dem Elefant. Jeder der Männer hat einen anderen Eindruck, weil er jeweils einen anderen Körperteil befühlt. Erst der Austausch untereinander kann zu einer neuen Erkenntnis führen.Den Ausgangspunkt ihrer Arbeiten findet Nadja Adelmann sowohl in faktischem Wissen als auch in subjektiver Wahrnehmung. Sie lässt sich von Texten über Wahrnehmungstheorien, Soziologie, Quantenphysik und Linguistik inspirieren, die auch Assoziation zu eigenen Beobachtungen und Erinnerungen anstoßen. Ihre konzeptuellen Ideen materialisiert sie in sehr reduzierter Sprache mit geometrischen Formen und Materialien, die sich aus den gewünschten Eigenschaften ergeben.